Nahrungsergänzung fürs Gedächtnis?


Vitamine und Mineralstoffe
Eine Person bekommt eine Tablette in die Hand
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Nahrungsergänzungsmittel halten meistens weniger, als sie versprechen

Viele Menschen fürchten sich vor geistigem Abbau im Alter. Manche hoffen, mit Nahrungsergänzungsmitteln entgegen wirken zu können. Geht das?

Werbeversprechen sind groß

Wäre es nicht schön? Man nimmt täglich eine Tablette ein und hält damit das Gehirn so fit, dass eine Demenz nicht oder deutlich später eintritt. So lautet zumindest das Versprechen mancher Verkäufer von Nahrungsergänzungsmitteln. Verschiedenste Vitamine und Mineralstoffe werden damit beworben, das Gedächtnis länger erhalten zu können. Solche Angaben sind ohne weiteres möglich, weil Nahrungsergänzungsmittel in Europa keinen Nachweis für eine Wirksamkeit haben müssen, um verkauft werden zu dürfen.

Viele Studien

Der Medizin-Blog „Wissen was wirkt“ vom Cochrane Netzwerk hat sich auf die Suche nach Studien gemacht, die den Zusammenhang zwischen der mehrjährigen Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und dem Gedächtnis untersuchen. Es fanden sich dabei zahlreiche Studien mit insgesamt über 80.000 Teilnehmenden. Untersucht wurden eine Vielzahl an Stoffen, z. B.  B-Vitamine, Vitamin C und E, Selen, Zink und Kupfer. Ein zentrales Problem ist allerdings, dass die Aussagekraft der Studien insgesamt eher gering ist, beispielsweise weil es zu manchen Substanzen nur einzelne Studien gibt.

Niedrige Vertrauenswürdigkeit

Keine Wirkung zeigte die Einnahme von B-Vitaminen, Selen, Zink und Kupfer. Die vielversprechendsten Substanzen für das Gedächtnis sind Vitamin C sowie beta-Carotin, die beide als Antioxidantien wirken. Vitamin C wurde dabei über 5-10 Jahre eingenommen, beta-Carotin im Durchschnitt für 18 Jahre. Doch auch hier stuft der Blog die Vertrauenswürdigkeit der Studien als niedrig ein, ein Wirksamkeitsnachweis ist damit also nicht erbracht.

Keine Wirkung bei bestehender Beeinträchtigung

Schließlich suchten die Autor*innen nach Studien zu der Wirkung von Nahrungsergänzungsmitteln, wenn bereits eine Mild Cognitive Impairment (MCI) vorliegt, also eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses. In diesem Falle zeigte keines der Nahrungsergänzungsmittel eine Wirkung. Die Schlussfolgerung der Autor*innen: mit Nahrungsergänzung kann man dem Gedächtnis aktuell nicht auf die Sprünge helfen.

Quelle: Wissen was wirkt

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